Dienstag, 30. Mai 2017

Passionsfrucht Tiramisu

Im Allgäu gibts vier Jahreszeiten: Winter, Winter, Winter und Sommer.

Nagut, das ist nur die halbe Wahrheit. Aber anfühlen tut es sich in manchen Jahren so.

Bei uns lag bis vor 4 Wochen Schnee, und nun ists schlagartig brüllend heiss.
Ein Traum von einem Wetter, sonnig, türkisblauer Himmel....und die Lust, draussen zu essen.
Das tun wir im Sommer sehr gerne mit vielen Salaten, kalten Suppen, gegrilltem Fleisch und auf jedem Fall gekrönt von einem Dessert.
Mir war nach einem Tiramisu, aber in fruchtig.



Leider bekam ich an dem Tag keine Passionsfrüchte, so habe ich zum Passionsfruchtpürree von Boiron gegriffen.
Man kann es im Internet kaufen, es kommt gefroren und hält ewig vor, und man kann grossartige Sachen damit anstellen.
Kuchen-sowie Pralinenfüllungen, Dessertsossen, Eiscreme.......

Ich habe etwas Zucker in einem Topf karamellisieren lassen, und dann ca. eine Tasse voll Pürree zugegeben, und hernach ein bisschen einkochen lassen. So, dass eine Sirup-artige Konsistenz entstand.
Das durfte abkühlen, während ich Mascarpone mit Sahne im Verhältnis 1:2 aufgeschlagen habe.
Das wird ja immer erstmal ordentlich flüssig, und bekommt dann durch braves weiterschlagen eine wunderbar fluffige Stabilität. Solange gesüsst und mit Zitrone und etwas von dem Sirup abgeschmeckt, bis es mir geschmeckt hat, und anschliessend mit Biskuits, die ich immer wieder mit dem Sirup beträufelt habe in eine Glasschüssel geschichtet.



A propos, die wunderbaren Biskuits sind von der Bäckerei Wipper in Kempten. Ich liebe diese Bäckerei, uraltes Handwerk, kompetente Verkäuferinnen......wenn Ihr mal in Kempten seid, und Ihr wollt die beste Breze der Welt probieren, dann nix wie hin.

Wo waren wir? Ach, schon auf der Terasse....? Jaja, ich komme ja. Aber der grosse Löffel ist meiner.



Freitag, 26. Mai 2017

Hoch die Tanten....äh....Tassen

Ich weiss ja nicht, obs was tolleres als Tanten gibt. Die sind gefühlsmässig wie Mamas, aber cooler.
Würde ich jetzt mal behaupten. Ist natürlich ein rein subjektives Empfinden, ich hab halt grossartige.
Es gibt die mütterliche, die Schwester meines Vaters, die sich an alles erinnern kann, und alte Geschichten erzählt, und einen Stammbaum im Kopf hat, der eigentlich eine ganze Festplatte benötigt. Das ist meine Tante Renate.

Tante Hanni ist eine Kumpeltante, immer gut drauf, immer positiv und weltoffen. Sie liebt Amerika und ihre Familie. Sie hat sich mit ihrem Sohn alleine durchs Leben geschlagen, für sich selber gesorgt, und ich habe sie dafür immer bewundert.

Meine Lieblingstante seit jeher ist die Tante Gabi.

Wenn nix mehr geht, dann muss ich zur Tante fahren, da ist mir kein Weg zu weit.
Sie ist klug UND weise, jedoch meint sie immer, sie könne nicht kochen. Komischerweise ists gerade bei ihr am Leckersten. Das war schon als Kind so, denn bei der Tante gabs Sachen, die es daheim nicht gab.
Und sie hat mir unter vielen anderen Dingen etwas beigebracht, dass ihr vermutlich gar nicht bewusst ist: Wenn Gastfreundschaft an erster Stelle steht, ist es völlig wurscht, ob der Kuchen gekauft, oder die Pralinen handgefriemelt wurden.
Gibts was schöneres als ein gutes Gespräch, bei dem nebenbei geknabbert wird, und auf einen Schlag ists draussen dunkel geworden, keiner hats gemerkt, dabei wars doch eben erst kurz nach dem Mittag?
Nein. Für mich nicht. Da brauche ich keine handgmachte Prinzregententorte dazu.
Druck raus, Gastfreundschaft rein. Das eint meine Tanten, und ich bin sehr dankbar, dass ich sie alle noch haben darf.